Wie und warum ich faste
Ich sitze hier, schreibe und habe Hunger. Eigentlich ist es kein Hunger, sondern eher ein flaues Gefühl im Magen. Es ist Tag 3 von meinem diesjährigen Frühjahrsfasten. An den ersten beiden Tagen ging es mir eigentlich sehr gut, nur heute fühle ich mich etwas schlapp. Mein Speiseplan? Wasser, Kaffee, Tee & Brühe. Heute und morgen ziehe ich noch durch, an Tag 5 wird diesmal dann das Fasten gebrochen.
Warum tue ich das?
Zum ersten Mal haben wir 2015 gefastet. Damals in einem luxuriösen Fastenhotel. Wenn man sich viel mit dem Thema gesunde Ernährung beschäftigt, kommt man um das Thema Fasten eigentlich nicht drum herum. Nach übereinstimmenden Aussagen von Ärzten und Experten (zumindest die, denen ich glaube), hat das Fasten sehr viele gesundheitliche Vorteile . Für mich persönlich stehen dabei eigentlich zwei Aspekte im Vordergrund. Erstens, dass mein Körper in diesen Tagen die Zeit bekommt, sich von der ständigen Nahrungsaufnahme zu erholen und mal wieder Zeit hat, Reparaturprozesse (Stichwort: Autophagie) anzustoßen (welche mir hoffentlich helfen langfristig gesund zu bleiben). Zweitens hoffe ich, dass die Fastentage dazu führen, dass ich in den nächsten Wochen & Monaten weniger mit den Auswirkungen meiner Pollenallergie zu kämpfen habe. Zumindest bilde ich mir ein, dass das in der Vergangenheit bereits gut funktioniert hat.
Ach ja, einen weiteren Aspekt gibt es noch. Ich esse & genieße sehr gerne und auch mal gerne viel. Und anstatt mich dauerhaft im Alltag in meiner Essenszufuhr zu beschränken (z.B. durch intermittierendes Fasten), lasse ich lieber 2 x im Jahr (so ca. März & November) für 4-5 Tage komplett das Essen weg. Gar nichts zu essen fällt mir persönlich irgendwie leichter als weniger zu essen oder bestimmte Lebens- oder Genussmittel für 30 Tage oder länger weg zu lassen (Zucker, Fleisch, Alkohol,…).
Wie faste ich?
Es gibt unzählige Varianten des Fastens. Für mich passt die Variante des Null-Fastens aktuell am besten, da ich in kürzester Zeit den größten Effekt erziele. Besonders wenn man Familie hat und die anderen Haushaltsmitglieder fleißig weiteressen, will man das Fasten nicht allzu sehr in die Länge ziehen. Ich halte mich beim Fasten an ein paar Regeln, die ich vor von Dr. Simone Koch gelernt habe. Hier die Fakten & Tipps einmal zusammengefasst
Dauer: 4-6 Tage
Start: Letzte leichte Mahlzeit (Viel Gemüse, ein paar Kohlenhydrate, kein Fleisch) an Tag 0 am frühen Abend
Was ich zu mir nehme?
Gar kein Essen, nur Getränke. Unbegrenzt viel Wasser & Tee. Morgens einen Kaffee. Mittags & Abend je einen Becher Brühe (z.B. von BROX).
Zusätzlich noch ein paar Nahrungsergänzungsmittel: Morgens ein Greens Pulver (z.B. AG1), ansonsten Magnesium, Spermidin (für die Autophagie), einen Leber-Komplex (z.B. dieser hier) und ein bisschen Aktivkohle (um die ausgeschwemmten Giftstoffe zu binden).
Am Abend von Tag 1 dann noch eine fermentierte Pflaume (Share) für eine sanfte Abführung.
Was mache ich zur Unterstützung?
Ich versuche mich viel zu bewegen (Yoga, leichtes Krafttraining und Spaziergänge). Ansonsten war ich gestern in der Sauna und mache mir heute vielleicht eine Badewanne. Leberwickel funktionieren auch gut. Und natürlich diverse Atemtechniken, vor allem wenn die Energie mal „low“ ist. Auf normalen Kaffee verzichte ich nur, wenn ich diesen die Wochen zuvor ausgeschlichen habe. Wenn ich zusätzlich zum Fasten auch noch einen kalten Koffeinentzug machen würde, hätte ich wahrscheinlich ein paar körperliche Probleme mehr (Kopfschmerzen, etc.).
Trotzdem „produktiv“?
Erstaunlich ist, wie viel Zeit man auf einmal hat, wenn man nicht Einkaufen, Kochen, Essen und Küche aufräumen muss. Da merkt man erst mal, dass sich (zumindest bei uns) ein großer Teil des Tages um die Nahrungsaufnahme dreht. Und bis auf ein paar kurze Phasen während des Fastens ist meine Energie auch so gut, dass ich die freigewordene Zeit nutzen kann. Steuer machen, Podcast hören, Artikel schreiben, Keller aufräumen, Spaziergänge, Filme schauen, Yoga,… Es ist viel Zeit an einem Tag ohne Essen.
Die Vorfreude ist groß
So sehr ich auch an die Vorteile des Fastens glaube. So richtig Spaß macht es nicht. Ich freue mich jetzt schon wieder sehr auf Montag, wenn ich endlich wieder essen kann (Fastenbrechen werde ich mit Käse & ein wenig Mandelmus). Aber wie bei so vielen Sachen im Leben kann man die Dinge (in diesem Fall das Essen) erst so richtig wertschätzen, wenn sie einen mal wirklich gefehlt haben.